Das Steuerbüro Schoemaker besticht durch seine verwinkelte und interessante Architektur. Doch die großflächigen, weißen Wände und der insgesamt hohe Weißanteil im Büro ließen viele Bereiche kahl, leer und ungestaltet wirken. Sobald das natürliche Licht auf diese Flächen traf, veränderte sich jedoch die Wahrnehmung – Das Spiel von Licht und Schatten rückte in den Vordergrund.
Aus dieser Beobachtung heraus wurde ein monochromatisches Farbkonzept entwickelt, bei dem ausgewählte Wandflächen in Grau gestaltet wurden. Das Ziel war es, einen künstlichen Schattenwurf zu erzeugen, der den natürlichen Schatten ergänzt und erweitert, sodass auch dort Plastizität entsteht, wo kein natürlicher Schatten fällt. Die grauen Farbflächen sind von der Formensprache der Architektur abgeleitet und unterstreichen die skulpturale Qualität der Räumlichkeiten.
Der natürliche und der gemalte Schatten sind nicht mehr voneinander zu unterscheiden, was eine nahtlose Integration in die Architektur ermöglicht. Dadurch entsteht ein plastisches Raumgefühl, das Tiefe und Dimension vermittelt, den Raum lebendiger wirken lässt und ihn zu jeder Tageszeit interessant macht.
Die malerische Gestaltung habe ich in Zusammenarbeit mit Tino Junghanns realisiert, der zudem die abstrakte Malerei im Eingangsbereich des Büros geschaffen hat.
In der Entwurfsphase fertigte ich ein Architekturmodell an, um den Lichteinfall und seine Wirkung auf die Räumlichkeiten zu studieren.
Die Lichtexperimente halfen mir dabei, gezielt herauszufinden, wo der natürliche Schatten durch einen künstlichen / künstlerischen Schatten ergänzt werden kann. Es brauchte dabei einige Zeit, bis der ideale Farbton für den gemalten Schatten gefunden war.
Ein Gerüst ermöglichte es uns, das Farbkonzept auch an den hohen Wänden umzusetzen.
Eigens für das Büro gedacht, wurde eine Rostplatte gestaltet, die mit Salzsäure und Wasser malerisch bearbeitet wurde, um ein differenziertes und einzigartiges Bild abzugeben.